Neckarsulm

Marc Tobias Honecker kam 2002 durch Heirat mit K. Czemmel nach Neckarsulm.

Erste Erwähnung 771 im Lorscher Codex
Erste Erwähnung 771 im Lorscher Codex

GESCHICHTE

 

Neckarsulm wird als villa Sulmana im Jahre 771 erstmals schriftlich in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex erwähnt. In dieser Urkunde vermachen ein Plidroch und seine Ehefrau Blitrud ihren gesamten Besitz in dieser villa Sulmana an das Kloster Lorsch.

 

Die Ortschaft Sulm war zunächst im Besitz der Staufer, die die Herren von Weinsberg mit dem Ort belehnten. Um 1212 hielt ein Engelhard von Weinsberg – oder auch Engelhard II. – unter Ulmen von Sulm Gericht, was durch eine Urkunde belegt ist. Die Herren von Weinsberg waren es auch, die die Burganlage auf dem Scheuerberg errichteten, die erstmals für 1264 nachgewiesen ist. Bis ins 13. Jahrhundert reicht wohl auch der Ursprung des Stadtschlosses zurück. Um etwa 1300 erhielt der Ort Sulm Stadt- und Marktrecht, was nicht direkt durch eine Urkunde belegt werden kann. Der ungefähre Zeitpunkt der Stadterhebung wurde aus zwei Urkunden geschlussfolgert, die 1248 und 1318 ausgestellt wurden. In der Urkunde von 1318 wurde die Stat zu Sulme erstmals genannt. Aus dieser Zeit um 1300 stammt wahrscheinlich auch die Stadtmauer mit mindestens zehn Türmen und den zwei Stadttoren.

Burg Scheuerberg (vor der Zerstörung 1525)
Burg Scheuerberg (vor der Zerstörung 1525)

Die Burg Scheuerberg – als Verwaltungssitz für Neckarsulm und die Dörfer Erlenbach, Binswangen, Obereisesheim, Oedheim, Kochertürn, Lautenbach und halb Gellmersbach – wurde bereits 1331 an dasErzstift Mainz verpfändet. 1335 verkauften die Herren von Weinsberg die Burg Scheuerberg, die Stadt Sulm und die genannten Ortschaften für 22.000 Pfund Heller an das Erzstift Mainz, welches den Ort von etwa 1450 bis 1483 an die Herren von Sickingen verpfändete. Um etwa 1400 errichteten die Mainzer Herren eine Münzstätte, die am heutigen Marktplatz östlich des alten Rathauses lag. Mitte bis Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Kapelle im Gewann Steinach – der Vorgängerbau der heutigen Frauenkirche beim alten Friedhof – erbaut.

Neckarsulm um 1648 (Kupferstich von Matthäus Merian)
Neckarsulm um 1648 (Kupferstich von Matthäus Merian)

1484 schließlich kam die Stadt durch Tausch gegen die Ortschaft mit Burg Prozelten vom Erzstift Mainz an den Deutschen Ritterorden, dessen Herrschaft sie dann bis Anfang des 19. Jahrhunderts unterstand. Die typischen Farben Schwarz und Weiß des Deutschen Ordens sind noch heute im Stadtwappen mit dem schwarzen Kreuz auf weißem Grund und in der Stadtflagge zu finden und erinnern damit an die über 300 Jahre dauernde Zugehörigkeit zum Deutschen Orden. 1513 wurde mit der Anstellung eines ersten Lateinlehrers der geregelte Schulunterricht in Neckarsulm begründet.


Im Bauernkrieg 1525 zerstörten aufgebrachte Bauern – vor allem wegen ihrer unerträglichen Lebensbedingungen – den Verwaltungssitz des Deutschordensamtmanns, die Burg auf dem Scheuerberg. Diese ist danach nicht mehr aufgebaut worden; der Verwaltungssitz des Deutschordens wurde in das damals ebenfalls zerstörte, aber dann wieder hergestellte Stadtschloss verlegt. Der Bergfried diente als Gefängnis. Über das Neckarsulmer Hochgericht gibt es widersprüchliche Angaben: Vermutlich waren Gericht und Gerichtsstätte zeitweise sowohl in Neckarsulm selbst, als auch - laut Halsgerichtsordnung von 1539 - in Erlenbach gelegen.

 

Als Strafe dafür, dass Neckarsulm den Bauern Unterstützung gewährt hatte, wurde die Stadtbefestigung geschleift, aber im Laufe des 16. Jahrhunderts wieder errichtet, und den aufständischen Bauern wurden bis 1575 harte Auflagen auferlegt.

Deutschordenschloß Neckarsulm, heute
Deutschordenschloß Neckarsulm, heute

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde Neckarsulm mehrfach besetzt: so waren von 1631 bis 1634 die Schweden in der Stadt, 1644 besetzten 16.000 bayerische Soldaten Neckarsulm und 1645/46 plünderten französische und weimarische Truppen die Stadt. Erst 1649 zogen die letzten Truppen ab. Zwei Pestepidemien 1626/27 und 1635 mit über 600 Toten dezimieren darüber hinaus die notleidende Bevölkerung. Im Pestjahr 1635 kamen die ersten Kapuziner in die Stadt, um den Ortspfarrer zu unterstützen. Im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg nahm der Deutsche Orden Juden auf, die jedoch in Friedenszeiten wieder aus der Stadt gewiesen wurden.


Im Laufe des 17. Jahrhunderts setzt sich für die bisher stets „Sulm“, „Solme“, „Sulmana“ oder auch „Villa Sulmana“ genannte Stadt allmählich der uns heute geläufige Name „Neckarsulm“ durch. Vor den Toren südlich der Stadt entstanden in den Jahren 1660 bis 1666 die Klosterkirche und das Kapuzinerkloster, in dem heute das Polizeirevier untergebracht ist. 1668 wurde die Wallfahrtskirche auf dem Steinach (die heutige Frauenkirche) erweitert. In der Stadt entstanden bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts vier Spitäler.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Neckarsulm während der Erbfolgekriege erneut mehrfach besetzt. In dieses Jahrhundert fiel auch der Bau der neuen Stadtkirche St. Dionysius (1706–1710), des Kirchturms der Stadtkirche (1757) und des heutigen alten Rathauses (1782). Der Baumeister des Kirchturms und des Rathauses war Franz Häffele (1711–1785), der auch zahlreiche Kirchen in der Umgebung gebaut hat.

Nach den napoleonischen Kriegen kam Neckarsulm 1805/1806 an das Königreich Württemberg und war von da an Oberamtsstadt des neu errichteten Oberamts Neckarsulm.

Marktstraße, im Hintergrund die Stadtkirche St. Dionysius
Marktstraße, im Hintergrund die Stadtkirche St. Dionysius

Die Bevölkerung der Stadt nahm im Laufe des 19. Jahrhunderts stetig zu. Um der wachsenden Stadt Raum zu geben, wurde die Stadtbefestigung nach und nach entfernt, so 1816 das obere (Heilbronner) Tor und 1846 das untere (Kochendorfer) Tor. 1834 wurde hier der Weinbauverein und 1855 die wohl älteste Weinbaugenossenschaft Deutschlands gegründet. 

 

Den größten Anteil an der Industrialisierung hatte die 1880 von Riedlingen an der Donau nach Neckarsulm verlegte Strickmaschinenfabrik von Christian Schmidt (1844–1884). Aus ihr entstanden die Neckarsulmer Fahrradwerke, unter deren späterer weltbekannter Firma NSU Fahrräder, Motorräder und Automobile produziert wurden. NSU bildete über sieben Jahrzehnte den entscheidenden Wirtschaftsfaktor für Neckarsulm. Heute ist die Audi AG größter Arbeitgeber der Region.

 

Mit ca. 24.000 Einwohnern ist Neckarsulm heute größte Stadt im Landkreis Heilbronn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Wikipedia

 

ÜBER 500 JAHRE FAMILIENGESCHICHTE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Letzte Aktualisierung:

       11.12.2018