Oberbalbach

Johannes Jacobus Honecker (* um 1665) heiratete 1688 in Oberbalbach und arbeitete als Amtmann der Herren Zobel von Giebelstadt. Zwei weitere Generationen wurden in Oberbalbach geboren und heirateten hier. Johann Honecker (* 1696, + 1753), ebenfalls Amtmann der Herren Zobel von Giebelstadt. Beim Tod war er 31 Jahre im Dienst der Ortsherrschaft. Sein Sohn Johannes Jacobus Honecker (* 1723, + 1774) konnte im Jahre 1765, nach einem folgenschweren Streit mit der Ortsherrschaft Oberbalbach verlassen. Er und seine Familie konnten mit Hilfe des Deutschen Ordens (unter Schutz des in Mergentheim residierenden Karl Alexander von Lothringen) nach Tiefenbach flüchten und sich dort niederlassen.

Kirche St. Georg in Oberbalbach (Foto um 1920)
Kirche St. Georg in Oberbalbach (Foto um 1920)

 

GESCHICHTE

 

Erste urkundliche Erwähnung des „Oberen Balbach“ im Jahre 1260. Der Ortsname leitet sich von Ballo, dem Führer einer fränkischen Sippe, ab. Das Geschlecht derer von Ballenbach scheint früh erloschen zu sein. Über deren Lehensgüter verfügte späterhin die Grafschaft Hohenlohe.

 

Durch Schenkungen und Käufe konnte im Lauf der Jahrhunderte der Deutsche Orden im Balbachtal Fuß fassen. 1538 gingen das Schloss Messelhausen und die damit verbundenen Güter in Oberbalbach durch Vererbung an die Freiherren Zobel von Giebelstadt über. Zahlreiche Käufe und Verkäufe von Gütern und Rechten an verschiedene Herrschaften trugen dazu bei, dass die Besitzverhältnisse immer komplizierter wurden. Zeitweilig war die Dorfgemeinschaft in sieben Untertanenverbände aufgespaltet. 1596 hatten sich die Herrschaftsverhältnisse vereinfacht, das Dorf hatte nun noch zwei Herrschaften: die Freiherren Zobel und der Deutsche Orden mit Sitz in Mergentheim. Dennoch kam es zu andauernden Streitigkeiten.

 

Kirche St. Georg, heute
Kirche St. Georg, heute

Bei einem Prozess vor dem kaiserlichen Kammergericht 1629 wurde Zobel die vogteiliche Obrigkeit über das Dorf zugesprochen. Der Deutsche Orden war anderer Auffassung und Zank und Streit nahmen immer größere Ausmaße an. Besonders bekam das die Dorfbevölkerung anfangs des 18. Jahrhunderts zu spüren. Über Jahrzehnte musste sie in einer baufälligen Kirche den Gottesdienst besuchen, bis endlich 1738 eine neue Kirche gebaut werden konnte.

 

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete mit der großen politischen Umwälzung durch die napoleonischen Kriege die konfliktreiche Zweiteilung des Ortes. Nach dem Oberbalbach ab 1807 drei Jahre lang teils badisch, teils deutschherrisch bzw. württembergisch war, gehörte das Dorf mit seinen Bewohnern von 1810 an endlich zu einer Herrschaft, nämlich dem Großherzogtum Baden.

Oberbalbach, heute
Oberbalbach, heute

Nach der Ablösung der Zehntabgaben durch einen Vertrag mit dem Hause Zobel lagen ab 1843 alle Rechtzuständigkeiten hinsichtlich Kirche, Pfarr- und Schulhaus in der Hand der Gemeinde Oberbalbach. In der folgenden Zeit hatte die Gemeinde schwer an der Abzahlung der Feudallasten zu tragen. Außerdem sorgte eine über mehrere Jahre anhaltende schlechte Witterung für Missernten. So war es nicht verwunderlich, dass die meisten Oberbalbacher Einwohner immer ärmer wurde. Dennoch ließ man sich nicht unterkriegen und verwirklichte Vorhaben, wie den Neubau einer Schule (1850), die Erweiterung der Kirche (1888) und den Neubau eines Pfarrhauses (1894).

 

1975 wurde aus der selbstständige Gemeinde Oberbalbach ein Teil der neu entstandene Stadt Lauda-Königshofen. Heute hat Oberbalbach ca. 650 Einwohner.

 

Wappen der Herren Zobel von Giebelstadt
Wappen der Herren Zobel von Giebelstadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: www.oberbalbach.de

 

ÜBER 500 JAHRE FAMILIENGESCHICHTE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Letzte Aktualisierung:

       11.12.2018